Präventionstheater „Duo Perplex“ an der Grund- und Mittelschule Ergolding
In der letzten Schulwoche verwandelte sich die neue Turnhalle der Grundschule an zwei Tagen in einen Theatersaal: Das „Duo Perplex“ spielte an zwei Tagen insgesamt vier Aufführungen für die Grund- und Mittelschüler. Der Elternbeirat der Schule ließ damit den Gewinn aus dem Schulfest den Kindern zugute kommen und finanzierte gemeinsam mit der kommunalen Jugendarbeit im Landkreis die Kosten für das Projekt.
Für die Grundschüler spielten Stefan Schiegl und Stefan Waldner das Stück „Wer nicht hören will muss fühlen oder gleiches Recht für alle“. Es zeigt einen Auftritt der beiden Clowns Patako und Zagbum. Sie jonglieren und spielen Schlagzeug und Gitarre, jedoch nicht miteinander. Patako lässt seinen kleinen Bruder Zagbum spüren, wer der Stärkere ist: Er unterdrückt ihn, beleidigt ihn, schubst ihn herum und schlägt ihn schließlich sogar. Das geht Zagbum zu weit und er sitzt weinend am Boden und droht damit wegzugehen. Die Sympathie des Publikums gehört jetzt Zagbum. Patako bekommt daraufhin ein schlechtes Gewissen, sodass er umdenkt und die beiden beschließen, zusammen zu musizieren. Diese Entscheidung kam bei den Ergoldinger Zuschauern sehr gut an.
Für die Mittelschule zeigten Schiegl und Waldner eine „Live-Talkshow“ zum Thema „Voll drauf oder voll daneben – Brennpunkt Alkohol“. Stefan Waldner spielt darin den Talkmaster Felix Henning, der fünf Gäste begrüßt. Stefan Schiegl schlüpft als sein Talkshowgast in die verschiedenen Charaktere, die ihre Erlebnisse mit dem Alkohol gemacht haben, z.B. einen Auszubildenden, der sich täglich betrinkt oder die Mutter einer Tochter, die sich ins Koma gesoffen hat. Während der Talkshow nutzte der Moderator häufig die Gelegenheit, die Mittelschüler aktiv in das Geschehen miteinzubeziehen. Es wurden gemeinsam Begriffe wie „Vorglühen“, „Alkoholiker“ oder „Komasaufen“ geklärt. Zahlreiche Schüler meldeten sich und berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Alkohol oder kommentierten das Verhalten der Talkshowgäste. Auf diese Weise wurde nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die Gefahren des Alkoholkonsums hingewiesen, sondern das Nachdenken und Diskutieren über den Umgang mit Alkohol angeregt.
Mit den beiden Stücken, deren Themen aus dem Erfahrungsbereich der Schüler kamen, waren die Theatertage an der Grund- und Mittelschule ein voller Erfolg.
Szenen aus „Wer nicht hören will muss fühlen oder gleiches Recht für alle“
Szenen aus „Voll drauf oder voll daneben – Brennpunkt Alkohol“